Microsoft Office-Lizenztypen erklärt: Unterschiede zwischen Retail, MAK, Bound, Unbound und Microsoft 365 - und welche Option für Sie die richtige ist

Microsoft Office-Lizenztypen im Überblick

Wer Microsoft Office einsetzen möchte, stolpert dabei schnell über die unterschiedlichen Lizenztypen. Viele Anwender stellen sich daher folgende berechtigte Fragen:

Welche Lizenz passt am besten zu meinen Anforderungen und meinem Budget?

Die Antwort hängt stark davon ab, ob die Software privat, geschäftlich oder in einer größeren Organisation genutzt werden soll.

Wie unterscheiden sich die Microsoft Office-Lizenztypen Retail, MAK, KMS, Bound/Unbound und Microsoft 365?

Die Lizenzmodelle von Microsoft sind vielfältig und teilweise schwer zu unterscheiden. Schnell stiften die Begriffe Retail-Lizenz, MAK-Key, Bound oder Unbound Lizenzschlüssel sowie das Microsoft 365-Abonnement Verwirrung. Gleichzeitig bietet jede Variante klare Vorteile und mögliche Einschränkungen - etwa hinsichtlich der Flexibilität, der Kosten oder der rechtlichen Sicherheit.

Welche Aktivierung ist für mich die geeignete?

Einige Editionen sind mit einem Microsoft-Konto verknüpft und ermöglichen eine Neuinstallation auf neuen Geräten, während andere einmalige Aktivierungen sind, die sich nicht übertragen lassen.

Wie viele Geräte und welche Programme sind in den verschiedenen Microsoft Office-Lizenztypen enthalten?

Die Anzahl der unterstützten Geräte kann von einem einzelnen Computer bis zu Dutzenden von PCs mit Volumenlizenzen reichen, ebenso variiert auch die Anzahl der enthaltenen Programme: einige Versionen enthalten Outlook, Publisher oder Access, andere wiederum nicht.

Soll ich eine Dauerlizenz oder ein Abonnement wählen?

Grundsätzlich besteht die Wahl zwischen einer Dauerlizenz und einem Microsoft 365-Abonnement, das regelmäßige Updates und zusätzliche Cloud-Dienste bietet.

Welche Option aus den Microsoft Office-Lizenztypen ist die Richtige für mich?

Damit Sie die passende Entscheidung leichter treffen können, erklären wir in diesem Beitrag und der unten stehenden Tabelle alle Lizenzarten im Detail. So erfahren Sie, wann sich eine klassische Einmalkauf-Lizenz lohnt, wann ein Volumenlizenzmodell Sinn macht und in welchen Fällen Microsoft 365 die bessere Wahl ist. Auf diese Weise sichern Sie nicht nur eine rechtssichere Nutzung, sondern auch eine langfristig auf Ihre Arbeitsweise zugeschnittene Lösung.

Lesen Sie unten den strukturierten Überblick über alle wichtigen Office-Lizenztypen und wählen Sie damit die Version, die Ihren technischen Anforderungen, bevorzugten Funktionen und Ihrem Budget entspricht.


Vergleich: Microsoft Office-Lizenztypen (ohne Microsoft 365)

 

Lizenztyp Aktivierung Übertragbarkeit Zielgruppe / Einsatzbereich
Retail Produktschlüssel; oft mit Microsoft-Konto verknüpfbar Ja, nach Deinstallation Einzelanwender, kleine Unternehmen
MAK Einmalige Online-/Telefon-Aktivierung pro Gerät Begrenzt durch Aktivierungskontingent Organisationen ohne eigenes Aktivierungsnetzwerk
KMS Automatisch über lokalen KMS-Server (regelmäßige Erneuerung) Innerhalb des Netzwerks flexibel Größere Organisationen mit zentralem Lizenzmanagement
Bound / Unbound Bound: an Konto gebunden
• Unbound: ohne Bindung
Bound: übertragbar • Unbound: nicht übertragbar Bound für feste Bindungen, Unbound für flexible Rechte



Lizenz-Typ Versionen Enthaltene Programme Microsoft-Konto Aktivierungsart Anzahl der Geräte Einmaliger Kauf Besondere Hinweise
Einzelhandel Ungebunden Office 2019, 2021, 2024 Pro Plus / H&B / H&S Pro Plus: Word, Excel, PowerPoint, Outlook, Publisher*, Access
H&B: Word, Excel, PowerPoint, Outlook
H&S: Word, Excel, PowerPoint
Nein Einmalige Aktivierung 1 PC/Mac   *Publisher 2024 nicht enthalten; in der Regel nicht übertragbar
Einzelhandel Gebunden Office 2019, 2021, 2024 H&S / H&B / Pro Plus Wie Unbound, je nach Edition Ja Neuinstallation nach Gerätewechsel möglich 1 PC/Mac   Lizenz mit Microsoft-Konto verknüpft
MAK (Volumenlizenz) Office 2016–2024 Standard / Pro Plus Wie Standard oder Pro Plus Nein Mehrfache Aktivierung (Kontingent) 5–50 PCs   Ein Schlüssel für mehrere Geräte
MacOS – Standard Office 2016–2024 Word, Excel, PowerPoint, Outlook Nein Serializer (einmalig) 1 Mac   Kein Publisher/Access
MacOS – Home & Business Office 2016–2024 Word, Excel, PowerPoint, OneNote, Outlook Ja Neuinstallation möglich 1 Mac   Mit Konto verknüpft
Microsoft 365 Einzeln Microsoft 365 Word, Excel, PowerPoint, OneNote, Outlook Ja Abonnement 1 Benutzer (mehrere Geräte)   Inklusive 1 TB OneDrive
Microsoft 365 Familie Microsoft 365 Word, Excel, PowerPoint, OneNote, Outlook Ja Abonnement Bis zu 6 Benutzer   Inklusive 6 TB OneDrive gesamt
Microsoft 365 Business Basis Microsoft 365 Web/Mobil-Apps; Teams, Exchange, OneDrive, SharePoint Ja Abonnement Pro Benutzer   Keine Desktop-Apps
Microsoft 365 Geschäftskunden Standard Microsoft 365 Word, Excel, PowerPoint, Outlook, Publisher (PC), Access (PC)
+ Teams, Exchange, OneDrive, SharePoint
Ja Abonnement Pro Benutzer   Publisher/Access nur auf Windows-PC



1. Retail-Lizenzen (Einmalkauf-Lizenzen)

Diese Variante eignet sich besonders für Privatnutzer oder kleine Unternehmen, die Microsoft Office einmalig erwerben und unbegrenzt nutzen möchten. Retail-Lizenzen sind in der Regel an ein Microsoft-Konto gebunden, was die erneute Installation auf einem neuen Gerät deutlich erleichtert. Sie sind zwar oft etwas teurer als andere Lizenzarten, bieten aber eine hohe Flexibilität und langfristige Rechtssicherheit.

2. MAK-Lizenzen (Multiple Activation Key)

MAK-Schlüssel werden meist im Rahmen von Volumenlizenzverträgen genutzt. Sie ermöglichen eine bestimmte Anzahl an Aktivierungen, beispielsweise für Unternehmen mit mehreren Arbeitsplätzen. Sobald das Aktivierungskontingent ausgeschöpft ist, kann der Schlüssel nicht mehr auf weiteren Geräten verwendet werden. Für Firmen mit klar definierten Nutzerzahlen sind MAK-Lizenzen eine kosteneffiziente Lösung, für private Anwender dagegen eher unpraktisch.

3. KMS Lizenzen (Key Management Service)

KMS ist eine weitere Form der Volumenlizenzierung, die vor allem in mittleren und grossen Unternehmen eingesetzt wird. Hierzu wird ein interner KMS-Server eingerichtet, der die Office-Installationen im Netzwerk regelmässig aktiviert. Der Vorteil: Neue Geräte können schnell und unkompliziert freigeschaltet werden, ohne dass jeder Arbeitsplatz einzeln einen Key benötigt. Die Aktivierung muss jedoch in regelmäßigen Abständen erneuert werden, was eine permanente Verbindung zum Unternehmensnetzwerk oder VPN erforderlich macht. Für Privatanwender ist diese Lizenzform ungeeignet, für Organisationen mit vielen Rechnern jedoch sehr effizient.

4. Bound Keys (gebundene Lizenzschlüssel)

Bei dieser Art von Lizenz ist der Aktivierungsschlüssel nicht dauerhaft an ein einzelnes Gerät gebunden, sondern an das Microsoft-Konto des Benutzers (digitale Lizenz). Das bedeutet, dass bei einer Neuinstallation von Windows oder der Installation auf einem neuen PC durch die Anmeldung mit demselben Konto die Lizenz automatisch heruntergeladen und reaktiviert wird. Gebundene Schlüssel ermöglichen daher eine einfache Reaktivierung und flexible Hardware-Änderungen – vorausgesetzt, dies geschieht im Rahmen der Lizenz- und Kontobedingungen.

 

5. Unbound Keys (nicht gebundene Lizenzschlüssel)

Bei dieser Art von Lizenz ist der Aktivierungsschlüssel nicht mit einem Microsoft-Konto verknüpft, sondern wird einmalig während der Installation zur Aktivierung von Windows verwendet. Wird der Schlüssel später auf einem anderen Gerät verwendet, muss die vorherige Installation deaktiviert werden, da die Lizenz sonst als ungültig gemeldet wird. Übertragungen sind möglich, erfordern jedoch manuelle Maßnahmen – sowohl bei einer Neuinstallation als auch bei Hardware-Änderungen muss der Schlüssel erneut manuell eingegeben werden.